What to find here?

Dienstag, 2. Juli 2013

Trümmerwiesen

Ich bin auf der Durchreise. Die meisten Felder sind schon zerstört vom Wind und Regen, der sich auf Deutschland niederschlug. Kaum kommt man aus Berlin hinaus.

Am Feldrand sammle ich die restlichen, noch nicht verwelkten Kornblumen auf. Der Raps ist noch grün und hart. Tief tauche ich ein, in ein Wirrwarr aus grünen Sprießlingen. Irgendwo, dort ganz verschwommen erkennen ich rote Tropfen. Mohn. Ich bin auf der Suche nach rotem Mohn, der schwer zu finden sind. Von weitem leuchten sie schon auf, einsam, vielleicht etwas deplatziert.
Ein Geburtstagsstrauß soll es werden. Ein Strauss voller Schlafmohn. Nur, dass wenn ich ihn hier nicht finde, meine Geburtstagsüberraschung fällt. Ich habe auf die beruhigende Wirkung der roten Blätter gehofft, die ich so hart versuch zu finden. Die Warnung hörte ich schon, dass der, der sie isst, zwar schlafen kann in der Nacht, aber wirr und irr eilt durch den Tag. Die Enttäuschung ist sowieso immer groß. Die Blätter fallen schnell und trüb gleich ab.

Dort blüht der schöne Schlaf, dem Träume folgen, so süß und schön, dass ich nie wieder aufwachen möcht. Mein Mohn fängt bereits an seinen Kopf zu senken und weint von Tag zu Tag mehr. Ich auch.

Also dann doch keine Mohnblumen. Also dann doch ein Kornblumenstrauss als Geburtstagsgruß.